Wenn ADHS, ADS oder Autismus-Spektrum-Störungen nicht das ganze Bild zeigen

die ursachen verstehen johanna kobel lovinglife

Der Moment der alles Verändert

Stellen Sie sich vor: Ihr Kind kommt nach einem anstrengenden Schultag nach Hause. Wieder Beschwerden von der Lehrerin. Wieder Schwierigkeiten beim Stillsitzen, bei der Konzentration, beim Schreiben. Die Diagnose steht im Raum: ADHS, ADS oder vielleicht sogar Asperger-Syndrom.

Doch was, wenn Ihnen gesagt würde, dass ein Teil dieser Herausforderungen möglicherweise korrigierbar ist?

Die Unsichtbaren Puzzle-Teile: Reflexe UND Ernährung 

Jedes Baby kommt mit einer Reihe von Überlebensreflexen zur Welt. Der Furcht-Lähmungs-Reflex sollte normalerweise zwölf Wochen nach der Empfängnis im Mutterleib gehemmt werden. Der Moro-Reflex ist ein primitiver Reflex, der in der Regel integriert wird, bevor das Kind den sechsten Lebensmonat erreicht. Diese Reflexe sind wie kleine Programme, die dem Säugling helfen zu überleben, mit der Schwerkraft klarzukommen und das Nervensystem reifen zu lassen.

Das erste Problem: Wenn diese Reflexe nicht richtig "abgeschaltet" werden, bleiben sie ein Leben lang aktiv – wie ein Computer-Programm, das im Hintergrund läuft und Energie verbraucht.

Das zweite Problem: Was viele nicht wissen – auch bestimmte Nahrungsmittel können das Nervensystem belasten und ADHS-ähnliche Symptome verstärken oder sogar auslösen.

Typische Anzeichen nicht integrierter Reflexe und/oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

  • Ihr Kind kann nicht stillsitzen (auch wenn es möchte)
  • Konzentrationsprobleme, besonders nach bestimmten Mahlzeiten
  • Koordinationsschwierigkeiten beim Sport
  • Schreibprobleme und verkrampfte Handhaltung
  • Ängstlichkeit oder Schüchternheit
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Fehlhaltungen wie Skoliose oder "Geierhals"
  • Stimmungsschwankungen nach dem Essen

Wenn der Körper ständig "auf Alarm" steht 

Stellen Sie sich vor, Ihr Kind müsste jeden Tag mit angezogener Handbremse Auto fahren. Genau so fühlt es sich an, wenn frühkindliche Reflexe nicht integriert sind. Reflexintegration hilft meistens bei ADHS und ADS Symptomen, doch entsteht eine AD(H)S Erkrankung nicht ausschließlich, WEIL noch frühkindliche Reflexe aktiv sind.

Die verborgenen Ernährungs-Fallen

Was viele Eltern überrascht: Auch scheinbar harmlose Lebensmittel können das bereits belastete Nervensystem zusätzlich stressen:

Häufige Problemverursacher:

  • Milchprodukte - können Entzündungen fördern und die Konzentration beeinträchtigen
  • Gluten - kann bei sensiblen Kindern zu "Gehirnnebel" und Unruhe führen
  • Glutamat (Geschmacksverstärker) - überstimuliert das Nervensystem
  • Aspartam (Süßstoff) - kann Hyperaktivität und Konzentrationsprobleme verstärken
  • Künstliche Farbstoffe und Konservierungsstoffe - belasten das bereits gestresste System zusätzlich

Wenn das Nervensystem bereits durch nicht integrierte Reflexe überfordert ist, können diese Nahrungsbestandteile wie "Brandbeschleuniger" wirken.

Emmas Geschichte: Vonm Verzweiflung zu Hoffnung 

Emma* war 8 Jahre alt, als ihre Mutter zu mir kam. "Sie kann einfach nicht stillsitzen", erzählte sie verzweifelt. "Die Lehrerin möchte, dass wir ADHS abklären lassen."

Bei der ganzheitlichen Untersuchung zeigte sich: Emma hatte mehrere nicht integrierte frühkindliche Reflexe UND reagierte stark auf Milchprodukte und Glutamat. Ihr Körper war ständig in Alarmbereitschaft – sowohl durch die "Programme" im Gehirn als auch durch die tägliche Ernährung.

Der Wendepunkt: Wir starteten mit rhythmischer Bewegungstherapie (BRMT) und stellten gleichzeitig ihre Ernährung um. Milchprodukte wurden reduziert, Fertiggerichte mit Zusatzstoffen gestrichen.

Nach nur 8 Wochen berichtete die Mutter: "Es ist wie ein Wunder. Emma kann sich konzentrieren, sitzt ruhiger und ist viel ausgeglichener geworden. Besonders auffällig: Wenn sie doch mal Milchprodukte isst, merken wir sofort den Unterschied."

BRMT: Die sanfte Revolution - kombiniert mit bewusster Ernährung 

Dr. Harald Blomberg, Facharzt für Psychiatrie mit über 20 Jahren Erfahrung, entwickelte das Blomberg Rhythmic Movement Training (BRMT). Diese Methode nutzt einfache, rhythmische Bewegungen, um das nachzuholen, was in der frühen Kindheit möglicherweise versäumt wurde.

Das Gute daran:

  • Nur 5-10 Minuten täglich sind nötig
  • Die Übungen sind einfach und spielerisch
  • Erste Verbesserungen zeigen sich oft schon nach 6-8 Wochen
  • Es ergänzt andere Therapien perfekt

Der ganzheitliche Ansatz: BRMT wirkt noch besser, wenn gleichzeitig die Ernährung optimiert wird. Denn warum sollten wir das Nervensystem trainieren und es gleichzeitig durch problematische Nahrungsmittel belasten?

Praktische Ernährungstipps für den Alltag

Ersetzen Sie schrittweise:

  • Kuhmilch durch Hafer-, Mandel- oder Reismilch
  • Fertigprodukte durch frisch zubereitete Mahlzeiten
  • Süßigkeiten mit Aspartam durch natürliche Alternativen
  • Glutamat-reiche Snacks durch selbstgemachte Varianten

Beobachten Sie 2-3 Wochen: Wie verändert sich das Verhalten Ihres Kindes ohne diese Stoffe?

Warum wird das nicht öfter angeboten?

Vielfach übersehen, weil noch nicht in die neurologischen Standards integriert, ist der Einfluss prä-, peri- und postnataler Faktoren auf die Symptomatik, die zu einer unzureichenden Integration frühkindlicher Reflexe führen kann.

Viele Therapeuten und Ärzte wissen schlichtweg nicht, dass diese Möglichkeit existiert. Dabei können Gründe für Schulprobleme, Lernprobleme, ADHS, LRS, Konzentrationsmangel oder Unruhe unter anderem (rest-) aktive, frühkindliche Reflexe sein.

Wann könnte BRMT Ihrem Kind helfen?

Emotionale Auffälligkeiten:

  • Gefühl von Lähmung, sich nicht wehren können
  • Übermäßige Angepasstheit oder Rückzug
  • Ängstlichkeit (besonders Höhenangst)
  • Innere Unruhe oder Aggressivität

Körperliche Anzeichen:

  • Koordinationsprobleme
  • Gleichgewichtsschwierigkeiten
  • Fehlhaltungen, schlechte Körperhaltung
  • Rücken-, Schulter-, Hüft- oder Kniebeschwerden

Lern- und Konzentrationsprobleme:

  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Lern-, Schreib- und Sprachschwierigkeiten
  • ADHS- oder ADS-Symptomatik
  • Hyperaktivität

Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät 

Ziel ist es, frühkindliche Reflexe, die nicht vollständig integriert sind, nachträglich zu reifen und damit das Nervensystem zu stärken.

Fehlende Stimulation lässt sich auch später korrigieren. Das Gehirn ist plastisch – es kann sich ein Leben lang verändern und neue Verbindungen knüpfen.

Fazit  

Nicht integrierte frühkindliche Reflexe sind eine oft übersehene, aber zentrale Ursache für viele körperliche, emotionale und kognitive Schwierigkeiten bei Kindern und Erwachsenen. Die gute Nachricht: Es gibt effektive Möglichkeiten, diese Reflexe nachträglich zu integrieren – und damit das Fundament für ein gesundes, entspanntes und lernfreudiges Leben zu legen.

Die Blomberg-Rhythmischen Bewegungen (BRMT) bieten einen sanften, tief wirksamen Weg zur Reifung des Nervensystems und zur Harmonisierung von Körper und Geist.

Beitragsübersicht